Das neue Gebäude des Amtes Auenland-Südholstein (ehemals Kaltenkirchen-Land) war am 08. November Austragungsort für die Projektbeiratssitzung der AktivRegion Holsteiner Auenland. Die neue Namenspartnerschaft verdankt das Amt einer Umfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern. Der Bezug zur AktivRegion ist – ob beabsichtigt oder nicht – deutlich erkennbar und stärkt das Miteinander für die ländliche Entwicklung. Seit 2014 arbeitet die AktivRegion unter dem Motto „Die Gemeinschaft im Mittelpunkt“, derzeit laufen die Vorbereitungen für die neue Förderperiode „Im Einklang“ auf Hochtouren.
Fünf neue Projekte wurden in der letzten Sitzung des Jahres mit Fördermitteln in Höhe von etwa 250.000 Euro auf den Weg gebracht und reihen sich somit in die über hundert Vorhaben ein, die seit 2014 aus EU-Mitteln der AktivRegion unterstützt werden.
Das Dorfgemeinschaftshaus Alte Schule in Sarlhusen soll mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden, um das Gebäude zunehmend autark und klimafreundlich betreiben zu können.
Die Gemeinde Sarlhusen konkretisiert zudem ihr Vorhaben eines E-Carsharings, das bereits in einer vorherigen Sitzung beschlossen wurde. Die bisherigen Planungen werden um ein Solar-Carport als Ausgangs- und Ladepunkt für das Fahrzeug ergänzt. Das Auto soll anschließend über die Dörpsmobil-App allen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde zur Verfügung stehen.
Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum ist auch dem Verein für Gemeindepflege in Kellinghusen wichtig. Im Amtsgebiet soll ein Elektrofahrzeug als Bürgerbus eingesetzt werden und mobilitätseingeschränkte Personen durch Fahrten zum Einkaufen, zu Terminen oder zu Veranstaltungen unterstützen. Ausreichend Platz für Rollatoren oder Rollstühle bietet das Fahrzeug ebenfalls.
Außerdem soll für die Stadt Kellinghusen und die Gemeinde Wrist ein gemeinsames, interkommunales Gewerbeflächenentwicklungskonzept erstellt werden. Dadurch sollen Möglichkeiten erörtert werden, die verfügbaren Flächen für die Ansiedlung von Gewerbe zu nutzen und somit den Standort wirtschaftlich zu profilieren.
In der Gemeinde Brokstedt wurde in den letzten Jahren ein Ortsentwicklungskonzept erarbeitet, welches aktuell im Rahmen einer Dorfmoderation den Weg in die Umsetzung findet. Einer der Schwerpunkte ist die Schaffung sogenannter „Freizeitoasen“, sechs verschiedene Spiel- und Aufenthaltsplätze im Ort. Weil die Planungen für eine dieser Freizeitoasen schon fortgeschritten sind, wird nun die ausgewiesene Fläche an der Lüttkoppel als erste der Maßnahmen zu einem Mehrgenerationenplatz mit Spielgeräten und Aufenthaltsmöglichkeiten umgestaltet.
Seit 2014 wurden insgesamt 134 Projekte über die AktivRegion gefördert – sei es über das Grundbudget, als Leitprojekte der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) oder als Konzepte der Ortskernentwicklung. Zusätzlich wurden 50 sogenannte „Klein(st)projekte“ mit einem Projektumfang von bis zu 20.000 Euro über das Regionalbudget unterstützt.
In acht Jahren konnten durch Fördermittel in Höhe von etwa 11 Millionen Euro Maßnahmen mit Gesamtinvestitionen von etwa 39 Millionen Euro ausgelöst werden. Mit den Projekten wurden zum Beispiel 185 Tonnen CO2 eingespart, 25 Projekte zur Stärkung der Gemeinschaft im ländlichen Raum geschaffen und eine Vielzahl außerschulischer Lernorte durch investive Maßnahmen und Bildungsnetzwerke gestärkt.
"Gleichermaßen erfolgreich gilt es nun, den Übergang in die neue Förderperiode zu gestalten", so Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender der AktivRegion. Zuvor können aber noch einmal alle Interessierten vom Regionalbudget profitieren. Ab sofort können Kleinstmaßnahmen mit Kosten bis zu 20.000 Euro bei der AktivRegion angemeldet werden. Katharina Glockner, Regionalmanagerin der AktivRegion, freut sich auf viele neue und interessante Projekte. "Bitte nehmen Sie frühzeitig Kontakt mit uns auf und nutzen Sie die Chance, für Ihr Projekt eine Förderung von bis zu 80 Prozent der Bruttokosten zu erhalten!", so Glockner.