AktivRegionen als Ideenschmieden der ländlichen Räume
Der Ansatz der AktivRegionen in Schleswig-Holstein ist im Landesprogramm Ländlicher Raum (LPLR) (2014-2020) verankert, welches eine Weiterentwicklung und Vereinigung der bisherigen Förderprogramme Zukunft auf dem Lande, LEADER+ und dem Zukunftsprogramm Ländlicher Raum darstellt. Mit dem Landesprogramm Ländlicher Raum wurden in Schleswig-Holstein zum 01.01.2015 22 AktivRegionen anerkannt, die als eingetragene Vereine zur Stärkung des ländlichen Raums und zur nachhaltigen Entwicklung der einzelnen AktivRegion beitragen sollen und hierfür EU-Fördergelder erhalten. AktivRegion ist dabei die Schleswig-Holsteinische Bezeichnung der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) auf EU-Ebene, die sich regional voneinander abgrenzen lassen und jeweils mindestens 50.000, maximal jedoch 120.000 Einwohner zählen. Die AktivRegionen sind als Vereine organisiert und bilden eine repräsentative Gruppierung von Vertretern unterschiedlicher Sektoren, beispielsweise Kommunen, Wirtschaft, Soziales, Kultur, Bildung und Umwelt.
Die Auswahl von Förderprojekten obliegt einem Entscheidungsgremium der Lokalen Aktionsgruppe, dem 51% Wirtschafts- und Sozialpartner sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und 49% öffentliche Vertreter angehören. Die inhaltliche Grundlage des Handelns einer AktivRegion bilden die vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume anerkannte Integrierte Entwicklungsstrategie sowie die geltenden Richtlinien des Landes Schleswig-Holstein.
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Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ist das Instrument der EU zur Förderung ländlicher Räume und bildet gleichzeitig die Grundlage für das Landesprogramm Ländlicher Raum in Schleswig-Holstein. Die aus dem ELER entstehenden Programme haben in der Regel eine Laufzeit von 7 Jahren und werden in Förderperioden voneinander abgegrenzt. Die derzeit laufende Förderperiode stellt den 22 AktivRegionen des Landes insgesamt gut 63 Mio. Euro zur Verfügung, so dass jede AktivRegion rund 2,86 Mio. Euro vergeben kann.
Neben thematischen Schwerpunkten kommt der methodische Ansatz LEADER – die Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft („Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“) zum Tragen. Im Sinne dieses Ansatzes soll es insbesondere lokalen Akteuren ermöglicht werden, die Entwicklung ihrer Region aktiv und die regionalen Prozesse mitzugestalten. Ziel ist es, auf diese Weise die Potentiale einer Region früher zu erkennen und besser nutzen zu können. Bottom-up, Vernetzung, Kooperation, Innovation, Entwicklungsstrategien und integrierte multisektorale Aktionen zeichnen die LEADER-Methode aus und verdeutlichen, dass regionale Entwicklungsstrategien am besten von lokalen Akteuren realisiert werden können. Im Unterschied zu traditionellen Förderprogrammen gibt LEADER nicht vor was, sondern wie etwas getan werden muss. Dieser Ansatz soll übergreifend in den thematischen Schwerpunkten wirken. In Schleswig-Holstein wird LEADER über die AktivRegionen umgesetzt.
Ein Film der Deutschen Vernetzungsstelle DVS erklärt die Grundzüge des LEADER-Ansatzes (Film, externer Link).